Simone Laduch - Abheben mit Musik

Philosophie und Unterrichtsstil


Mein Leitmotiv hinsichtlich meiner Unterrichtstätigkeit ist es, Liebe zur und Freude an der Musik zu vermitteln. Wie schon der große russische Virtuose und Pädagoge Dmitri Bashkirov, halte auch ich nichts davon, Schüler mit Fingerübungen und Etüden zu quälen, sondern versuche hingegen Motivation und damit positive Energie zu schaffen durch das Erreichen von selbst gesetzten Zielen (Wunschliteratur spielen), positive Vorbilder (z.B. erfolgreiche Pianisten), Vorspiel während des Unterrichts, Konzertbesuche, Schülervorspiele etc. Ein „musikalisches Umfeld“ ist neben der wöchentlichen Unterrichtsstunde enorm wichtig. Nach dem und bereits während des Studiums einer zu dem Schüler passenden „Klavierschule“ (Lehrbuch) sollte der Schüler immer die Möglichkeit haben, selber Stücke auszuwählen, unabhängig davon, ob mir diese als Unterrichtende gefallen oder nicht. Ich gebe konstruktive Korrekturen, Tipps und Übungsvorschläge, mache zwischendurch auch mal Scherze (Klavierspielen ist nicht bierernst!) und führe Konsequenzen vor Augen. Fördern und Fordern unter Berücksichtigung individueller Hemmnisse physischer oder psychischer Natur, könnte ebenfalls ein Leitsatz von mir sein. Im Unterricht lasse ich neben meiner eigenen Erfahrung auch gerne Elemente der Alexander-Technik einfließen, gebe Anregungen durch CD's, Bücher, Filme, Zeitschriften, Konzerthinweise.
Das Erkennen und Benennen von Grenzen sowohl auf Schüler- als auch auf Lehrerseite ist für mich hierbei essenziell. Es gibt Grenzen technischer und künstlerischer Art: Anspruchsvolle Literatur stellt ihre Ansprüche hinsichtlich der technischen Fertigkeiten und des künstlerischen Ausdrucks. Wenn man nicht gerade Kit Armstrong heißt, ist man nach einem Jahr Unterricht selbst bei vorhandener Begabung und Übungseinsatz definitiv noch nicht in der Lage, beispielsweise eine Sonate der Wiener Klassik, eine Chopin-Etüde oder Vergleichbares zu spielen, jedenfalls nicht in der Art, die es erfordert und dass der Zuhörende es genießen kann. Ein weniger spektakuläres Stück gut spielen zu können ist mehr wert als ein Schwieriges superschlecht! Zum Respektieren von Grenzen gehört ebenfalls das Erkennen eigener Grenzen. Sollte ein Schüler von seiner künstlerischen und technischen Entwicklung her so weit sein, dass ich ihn nicht mehr fördern kann (was bislang noch nicht geschehen ist), würde ich ihn gar nicht erst aufnehmen bzw. ihn weitervermitteln.

Was insbesondere autoritäre und/oder ehrgeizige Eltern oft nicht verstehen ist: Ich übe keinen Druck aus, erniedrige und schreie nicht, sondern bleibe stets ruhig und freundlich. Denn beim Ausüben von Druck ist die Basis des Lernens nicht Interesse, Freude an der Musik und am eigenen Fortkommen, sondern Unterwerfung aus Angst. Angst ist immer ein schlechter Motivator. Meinen Unterrichtsstil bezeichne ich dennoch nicht als „antiautoritär“ oder „laissez-faire“, sondern als demokratisch-liberal. Ich stelle mich als Experte nicht über den Schüler, sondern unterrichte auf Augenhöhe, denn auch ich bin nicht „fertig“, sondern befinde mich in einem fortdauernden Entwicklungsprozess. Ich lasse Schülern viele Freiräume, ermutige selber hinzuhören und beispielsweise über das Ausmaß der Pedalisierung oder Fingersätze zu entscheiden. Das führt manchmal bei Schülern zu Irritationen, weil sie es nicht kennen und erwarten, dass der Lehrer alles genau determiniert.
Als Pädagogin weiß ich, wie wichtig die Beziehungsebene und eine „gute“, sprich für beide Parteien, angenehme Unterrichtsatmosphäre ist. Angstfreies Lernen und Vertrauen sind hier die Schlüsselwörter. Wenn sich während der Probestunde herausstellt, dass „die Chemie nicht stimmt“, macht es keinen Sinn, eine Zusammenarbeit zu beginnen. Daraus leitet sich in der Konsequenz für mich ab, dass ich Schüler, die kein Interesse und damit keine Begabung für das Klavierspiel mitbringen (ein begabter Schüler ist automatisch interessiert und benötigt keinen Druck), ablehne. Denn, langfristig ist es, und hier spreche ich aus Erfahrung, für beide Parteien eine Qual und lapidar gesprochen für die Eltern hinausgeworfenes Geld.

Mein Selbstverständnis: Aus dem vorher Gesagten leitet sich ab, dass ich mich primär als Coach, Begleitende und Beratende, im besten Fall als Freundin sehe. Ich versuche, Andere mit meiner Begeisterung für die Musik anzustecken, zu infizieren. Weder bin ich der verlängerte Arm der Eltern, noch betrachte ich es als meine Aufgabe, schlecht erzogene Kinder und Jugendliche „nachzuerziehen“, indem ich Versäumnisse von Eltern korrigiere bzw. am Klavier verhaltens-therapeutische Maßnahmen durchführe. Das heißt nicht, dass ich alles, was nicht mit dem Thema Klavier zu tun hat, abblocke, sondern als systemisch Denkende und Arbeitende habe ich auch immer ein offenes Ohr für aktuelle Konflikte und Probleme.

Persönlichkeitsentwicklung als positiver Nebeneffekt des Musizierens ist im Fortschreiten der Zeit gut zu beobachten und bereitet mir als Pädagogin immer wieder eine Freude: Selbstbewusstsein, Disziplin, Selbstkontrolle, Entwicklung von Feinsinn, Kritik- und Urteilsfähigkeit, Wahrnehmen und Ausdruck von Emotionen, soziales Miteinander und damit Sozialkompetenz etc. Ein besonders schönes Beispiel, wieviel Musik in der Entwicklung von Heranwachsenden beitragen kann, ist folgender Fall: Ich hatte einen sehr intelligenten Schüler, der als 11-jähriger unter starkem Stottern und einem Tick (unkontrollierbare Körperbewegungen gekoppelt mit verbalen Lauten) litt und deswegen in seiner Schule gemobbt wurde. Er begann in dieser Zeit mit dem Klavierunterricht und absolvierte begleitend eine Psychotherapie. Nach einem Dreivierteljahr wurde der Tick zunehmend geringer und nach zwei Jahren kaum noch wahrnehmbar. Aus dem unsicheren Jungen war ein selbstbewusster Teenager geworden. Ich behaupte zu sagen, dass dies zu einem großen Anteil der Musik und den Erfolgen auf dem Klavier zu verdanken ist.



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Simone Andrea Laduch


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